Ein Einkauf bei uns
Wahrscheinlich stellst du dir einen Einkauf bei uns im free feet ungefähr so vor:
Du kommst in den Laden und schaust dir die ausgestellten Modelle an. Wenn dir eins gefällt, fragst du nach deiner Größe und probierst es an. Vielleicht probierst du auch noch ein paar andere Schuhe an und vergleichst diese miteinander, um anschließend deine Entscheidung zu treffen und dir neue Schuhe zu kaufen – oder eben auch nicht.
Doch, das kann ich dir sagen, so wird dein Einkauf bei uns nicht aussehen! Ich behaupte nämlich, dass Du deine Schuhgröße gar nicht kennst.
„Blödsinn!“ wirst du jetzt vielleicht denken, „natürlich weiß ich meine Schuhgröße, ich trage diese ja schon seit vielen Jahren und mein ganzer Schuhschrank ist voll mit Schuhen in dieser Größe!“
Ja, das mag stimmen, aber das heißt nicht, dass das tatsächlich deine Größe ist. Und das hat zwei Gründe:
Zum einen, dass Schuhgrößen nicht genormt sind. Sprich, es ist nicht gesetzlich festgelegt, dass ein Schuh in Größe 40 eine fixe Länge haben muss. So gibt es Schuhe in Größe 40 die innen 26 cm lang sind und andere sind 27 cm lang. Und das nächste Paar, in derselben Größe, ist nur 25,5 cm lang. Dein Fuß ist jedoch nicht so sprunghaft, der behält seine Größe (vorausgesetzt du bist ausgewachsen) relativ konstant, abgesehen von den Schwankungen zwischen morgens und abends natürlich. Somit kannst du also gar nicht so pauschal sagen, „das ist meine Schuhgröße“.
Und der zweite Grund ist, dass viele Leute grundsätzlich einen Denkfehler bei der richtigen Länge ihrer Schuhe haben. (Und ich weiß wovon ich rede, ich hatte diesen Denkfehler selbst sehr lange Zeit). Und zwar, dass der Schuh passt, wenn der Fuß darin Platz hat, gerade mal so. Also der Schuh innen gleich lang ist wie der Fuß und man somit mit den Zehen vorne den Schuh fühlen kann. Aber das ist nicht so. Studien (welche genau findet ihr weiter unten) haben belegt, dass unsere Füße in solchen Schuhen Fehlstellungen entwickeln können. Denn sie brauchen viel mehr Platz, um ihre Funktionen ausführen und zum Beispiel richtig abrollen zu können. Der Schuh muss also innen um einiges länger sein als der Fuß, genau genommen mindestens 12 mm, damit der Fuß nicht eingeengt wird. Das heißt also, wenn du bis jetzt Schuhe getragen hast, die in der Länge „perfekt“ zur Länge deines Fußes passen, behaupte ich, dass du eigentlich Schuhe bräuchtest, die 1-2 Nummern größer sind (je nachdem wie der Schuh geschnitten ist, siehe oben).
Also, wie du siehst, Schuhe rein nach seiner „eigentlichen Schuhgröße“ auszuwählen, macht wenig Sinn. Und darum wird dich im free feet auch selten jemand nach deiner bisher getragenen Schuhgröße fragen.
Bei uns schaut ein Einkauf ein bisschen anders aus, in etwa so:
Du bist herzlich eingeladen, gleich nach dem Betreten des Ladens deine Schuhe und Socken, in denen du gekommen bist, auszuziehen – denn bei uns ist unser Name Programm und deine Füße werden sich über diese Freiheit bestimmt freuen. So barfuß wie du geboren wurdest kannst du dich dann ein wenig im Geschäft umsehen, die Schuhe begutachten oder schonmal eine Runde auf unserem Barfußpfad laufen (ja, wir haben einen Barfußpfad IM Geschäft). Das Ganze dient aber nicht nur dazu, deine Füße mal eine wenig Freiheit schnuppern zu lassen, sondern hat auch einen wichtigeren Grund. Bei uns werden nämlich deine Füße, bevor es an die Auswahl der Schuhe geht, richtig vermessen. Und konventionelle Schuhe und auch Socken engen deine Füße ein und verhindern so eine optimale Durchblutung. Wenn du also eine Zeit lang barfuß gehst, bestenfalls auch auf verschiedenen Untergründen wie eben auf unserem Barfußpfad, regt das die Durchblutung deiner Füße an. Und so sind sie bereit für eine genaue und richtige Messung.
Ausgemessen werden deine Füße in der Länge und Breite mithilfe unseres extra gebauten Fußmessgerätes. So wissen wir im Anschluss auf den Millimeter genau, welche Maße deine künftigen Schuhe haben sollen. Und falls du dich jetzt darüber wunderst, wieso auch die Breite wichtig ist, immerhin hat das ja noch nie jemanden in einem Schuhgeschäft interessiert, wie breit deine Füße sind, dann vergleiche Mal deine Füße mit denen ein paar anderer Leute. Du wirst feststellen, dass alle Füße unterschiedlich breit sind, sogar solche, die in der Länge relativ gleich sind. Ja und darum sollten eigentlich auch Schuhe unterschiedlich breit sein – was sie zum Glück bei uns auch sind.
Aber zurück zum Thema, deine Füße werden also genau ausgemessen. Aber nicht nur das. Beim Ausmessen beurteilen wir deine Füße auch. Aber keine Angst, wir teilen sie nicht in schön, verformt oder gar lustig ein, sondern wir beurteilen sie hinsichtlich der Form deiner Zehen, Höhe des Spanns und Breite der Ferse. Denn auch hier sollte dein Schuh ja passen. Falls du dir jetzt nicht sicher bist was damit gemeint ist, habe ich unten ein paar Fotos von unterschiedlichen Füßen beigefügt (vielen Dank an meine lieben Freunde, die mir dafür als Models zur Verfügung gestanden sind.) Hier siehst du Füße mit ägyptischer Form (soll heißen, die erste Zehe ist die längste) oder mit griechischer Form (wenn die zweite Zehe länger ist als die anderen), du sieht Füße mit flachem Spann, mit hohem Spann, mit schmaler und breiter Ferse. Und auf all diese Punkte und noch mehr achten wir, wenn wir deine Füße beurteilen.
Und dann endlich suchen wir den richtigen Schuh für dich. Ein Schuh, der in der Länge mind. 12 mm länger als dein Fuß ist, in der Breite 2-4 mm breiter als dein Fuß, der von der Weite her zu deinem Spann und deiner Ferse passt und von der Rundung vorne zu deiner Fuß- und Zehenform. Optimal ist es natürlich, wenn wir dir hier auch noch mehrere Modelle zeigen können, die all diese Kriterien erfüllen. Ja und dann, dann erst geht’s ans Probieren und Vergleichen, Fühlen und Tasten (auch gerne wieder am Barfußpfad) und natürlich Begutachten, ob der Schuh deinen Vorstellungen entspricht. Und der Rest, also die Entscheidung und der Schuhkauf – oder eben auch nicht – der ist dann eigentlich gleich wie bei jedem anderen Schuhkauf auch.
Nun weißt du, wie ein Besuch im free feet in etwa aussehen wird. Also tu deinen Füßen (und natürlich auch dir) etwas Gutes und komm selbst vorbei, um es auszuprobieren und passende Schuhe für dich zu finden. Deine Füße werden es dir danken!
Die Studie die ich oben meinte wurde von dem Sportwissenschaftler Dr. Wieland Kinz bereits im Jahr 2001 durchgeführt. Hier könnt ihr euch über die Studie und deren Ergebnisse informieren.